11 junge Top-Vorleser zu Gast in Rheinbach

Am 28. April ab 15:00 Uhr startet erneut der Bezirksentscheid des Bundesweiten Vorlesewettbewerbs in Rheinbach. Als frisch gekürter Kreissieger (Rhein-Sieg I) mit dabei ist der 12-jährige Julian Unruh vom Städtischen Gymnasium. Der Eintritt ins Pfarrzentrum St. Martin am Lindenplatz ist frei.

Die Mädchen und Jungen kommen aus Aachen, Düren, dem Erftkreis, Euskirchen, dem Rein-Sieg-Kreis und Bonn. Als Stadt- und Kreissieger haben sie sich qualifiziert in einer Disziplin, die alles andere als selbstverständlich ist: Gutes Vorlesen! Für den Bezirksentscheid des deutschlandweiten Wettbewerbs werden alle Talente „noch eine Schippe“ drauflegen. Zwei von ihnen werden nämlich zum NRW-Entscheid weitergeleitet – eine reizvolle Aussicht!

Auch der SGR-Sechstsklässler Julian Unruh bereitet sich intensiv vor und wird dabei u.a. von verschiedenen Rheinbacher Vorlesecoaches unterstützt. Julian ist „Stammkunde“ in der Öffentlichen Bücherei in Rheinbach und versorgt sich hier regelmäßig mit neuem Lesestoff. Und der Vielleser hat nun die Qual der Wahl! Zur Zeit hat Julian nach einer umfangreichen Sichtung nämlich immer noch sechs Bücher auf seiner „Shortlist“. In allen hat er bereits mindestens eine geeignete Textstelle gefunden. Diese sollte nach Reglement etwa drei Minuten lang sein. Vor allem aber muss sie die Zuhörer mitreißen – humorvoll, lebendig oder berührend sein.

Vorlesecoach Karl Hempel übt mit Julian in der Öffentlichen Bücherei.

Mit allen Büchern übt Julian gut gestaltetes Vorlesen: Tempo, Pausensetzung, Betonung, Dynamik, Stimmeinsatz, Artikulation, Emotion. All diese Aspekte müssen so austariert werden, dass am Ende ein leicht klingender und doch eindrucksvoller Lesevortrag steht. Solch breit angelegtes Üben wird Julian auch in der zweiten Disziplin helfen, dem Fremdtextlesen. Die Jury bewertet nämlich auch die Fähigkeit, gut gestaltetes Vorlesen auch intuitiv und ohne Vorbereitung abrufen zu können.

Wie kommt es, dass immer wieder Kreis- und Bezirksentscheide des renommierten Wettbewerbs, 2022 sogar einmal der NRW-Entscheid, ausgerechnet in Rheinbach ausgetragen werden? Die Stiftung Buchkultur des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die den Wettbewerb mit seiner 65-jährigen Geschichte Jahr für Jahr initiiert, kommt stets gerne auf die hiesige Buchhandlung Kayser und die unentbehrlichen „Verbündeten“ zu, die da heißen: Öffentliche Bücherei St. Martin und Rheinbach Liest e.V.. In Rheinbach hat man sich nämlich ein beachtliches Know-How angeeignet. Eine liebevolle und professionelle Durchführung des Vorlesespektakels mit vielen ehrenamtlichen Helfern vor überdurchschnittlich viel Publikum ist somit gewährleistet.

„Wir wollen den Rheinbacher Kindern ein solches Ereignis vor der eigenen Haustür ermöglichen. Lesen, Vorlesen und Bücher sind uns einfach wichtig“

Janina Glöden von der Buchhandlung Kayser stellvertretend für alle

Zur Wahrheit gehört aber auch: Andere potentielle Veranstalter, insbesondere größere Buchhandlungen, scheuen den Aufwand und die Kosten. Die Rheinbacher aber schaffen es, und zwar mit vereinten Kräften und guten Beziehungen zu Enthusiasten, die ihre Ausrüstung und ihre Zeit zur Verfügung stellen.

Julian, der in Swisttal wohnt, freut sich jedenfalls über sein Heimspiel in der Bücherstadt Rheinbach und viele Besucherinnen und Besucher, die ihn und die anderen Kinder am Sonntag, den 28. April ab 15:00 Uhr bis etwa 18:00 Uhr, unterstützen. Und bis dahin, soviel steht fest, wird Julian sich auch für einen Wahltext entschieden haben.

Der Eintritt ins Pfarrzentrum am Lindenplatz über der Rheinbacher Bücherei ist frei.