Laut oder deutlich 2023

Zum achten mal lesen Grundschulkinder wieder vor

Es wird wieder „laut oder deutlich“! Am Montag, den 12. Juni ab 16:30 Uhr findet die achte Ausgabe des Rheinbacher Grundschulvorlesewettbewerbs statt und zwar in der Aula der GGS Sürster Weg. Der Vorlesenachwuchs aus den 4. Klassen der fünf Rheinbacher Grundschulen bereitet sich in mehreren Coachings gemeinsam vor.

Gesine Engel (17), Katja Krancke (18) und Jule Liess (12) – allesamt ehemalige bzw. aktuelle Kreissiegerinnen im Vorlesen – sowie Gerd Engel und Melanie Kriegel von Rheinbach Liest haben bei den ersten beiden Treffen in der Öffentlichen Bücherei St. Martin alle Hände voll zu tun.

Sage und schreibe zehn der zwölf teilnehmenden Kinder tummeln sich in der Jugendbuchabteilung. Florian von der GGS Sürster Weg und Eva von der KGS St. Martin kommen bereits mit einer gut ausgewählten Textstelle aus einem ihrer Lieblingsbücher. Eva berichtet: „Ich war im März Zuschauerin beim Bezirksentscheid des Bundesweiten Vorlesewettbewerbs. Ich wollte sehen, wie die älteren Schülerinnen und Schüler das machen. Besonders der Vortrag des späteren Siegers Konrad aus Siegburg hat mich inspiriert.“ Inspiration ist für das Team von Rheinbach liest e.V. ein Schlüsselwort, denn auch die zwölf teilnehmenden Kinder, sicher wieder eine Positivauswahl des Lesejahrgangs, sollen sich gegenseitig und vor allem ihre Mitschülerinnen und Mitschüler inspirieren und ihnen richtig Lust auf die Bücher machen. Bis dahin steht viel Trainingsarbeit an.

Hannah und andere lassen sich in den spontan gebildeten Kleingruppen noch beraten. Welches Buch ist das für mich beste? Die richtige Stelle im richtigen Buch zu finden, macht allen Spaß. „Gegenseitige Unterstützung gehört zum Konzept“, erklärt Gerd Engel, der sozusagen seinen Beruf zum Hobby gemacht hat, denn der 57-Jährige arbeitet als Grundschullehrer. Den richtigen Rhythmus für den Text zu finden, die Figuren und ihre Handlungsweise genau zu verstehen, um sie stimmlich passend gestalten zu können, und eine klare Artikulation sind nur drei von vielen Ansatzpunkten für einen guten Lesevortrag. Bei aller Arbeit wird viel gelacht. Vorlesen und Vergnügen fangen sicher nicht ganz zufällig mit dem gleichen Buchstaben an.

Die gemeinsame Vorbereitung auf den Wettbewerb gehört zu Konzept
Die Caoches Gesine und Jule üben mit Viertklässlerin Rosa und auch der Spaß kommt nicht zu kurz.

Kleine und Große fiebern dem 12. Juni entgegen. Dann wartet nicht nur ein hoffentlich großes Publikum auf die Kinder, sondern auch eine kompetente Jury, u.a. besetzt mit Landstümer Heiko Hecking und Rampenwutz-Frontfrau Christina Stephan sowie Jugendlichen aus dem jungen Vorleseteam Rheinbach, wie Victoria Schaay, Maja Niebes und Silas Worm. Ein Kind wird am Ende die Nachfolge von Leni Beer antreten, die im letzten Jahr zur Siegerin gekürt worden war. „Unser Ziel ist es aber, dass auch die anderen Elf ihren Auftritt in bester Erinnerung behalten und für ihren weiteren Weg als Vorleser und Vorleserin etwas mitnehmen“, meint Melanie Kriegel, die gemeinsam mit Tom Warhonowicz (17) moderieren wird. Der junge Flerzheimer hatte als Viertklässler schon beim ersten „Laut oder deutlich!“ mitgemacht und wurde zwei Jahre später Schulsieger der Gesamtschule. Seit Jahren engagiert er sich als Vorleser und Coach bei Rheinbach Liest.

Der Vorlesewettbewerb für Grundschulkinder ist eines der vielen Projekte von Rheinbach liest e.V.. Kooperationspartner sind die Öffentliche Bücherei St. Martin, die beiden Buchhandlungen Kayser und kunterbunt sowie die Rheinbacher Grundschulen. „Unsere Schulen haben wieder ganze Arbeit geleistet. Die Kinder zeigen beim Coaching, dass sie Bücher lieben und bringen zudem sehr viel Können mit“, finden Gesine, Katja und Jule. Alle sollen durch das gemeinsame Üben aber noch einen Tick besser werden und den eigenen Auftritt genießen können. Ob das gelingt, kann jeder am kommenden Montag in den zwei Stunden inklusive Pause selbst überprüfen, denn natürlich ist „Laut oder deutlich!“ öffentlich. Alle sind herzlich in die Aula der Gemeinschaftsgrundschule eingeladen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Spenden für die Schulbücherei der GGS sind willkommen.

Nach dem ersten Coaching ist die Aufregung schon verflogen und die Vorfreude steigt.